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04.06.2018

Dämmung Bodenplatte


Bei KfW Häusern sollte ja die Bodenplatte ebenfalls gedämmt werden. Bei uns ist das Bauherrenleistung. Es gibt dort verschiedene Arten der Dämmung, ich habe mich für 8 cm dickes Styrodur mit Nut und Feder entschieden. Dieses wird mit einen 2K Bitumanstrich direkt auf die Bodenplatte verkelebt, die ja im Vorfeld (vor Hausstellung) schon den Bitumvoranstrich erhalten hatte. Anschließend wird das Styrodur noch mit einer Noppenbahn gegen Steilne und Co. geschützt.

Hier mal eine kleine Aufstellung bzw. Projektbeschreibung:

Material:

  • 4 Pakete Styrudur 8 cm (3035 CS)
  • 2 Eimer 2k Bitum (je 35 L)
  • 35 m Kompriband (8-13mm Ausdehnung)
  • Noppenbahn (50m x 1,5m)

Werkzeug:
  • Rührer für Bohrmaschine (den billigsten, den ich gefunden habe, da man den danach wegschmeißen kann)
  • Bohrmaschine/Akkuschrauber (mein Akkuschrauber hatte zu wenig Power, deshalb lieber Bohrmaschine)
  • Zollstock/Wasserwaage
  • Stift
  • Stichsäge/Gärungssäge
  • Fuchsschwanz
  • Maurerkelle (1x klein, 1x groß)
  • Handschuhe (wichtig, wird mit Bitum immer eine Sauerei!)
Vorgehen:

Trotz Vorarbeit musste ich noch einmal run um die Bodenplatte über 4 Stunden für die Vorbereitung investieren. Habe dazu den Graben noch ein wenig ausgehoben, so dass die Bodenplatte mit Perimeterdämmung komplett zugänglich war. Anschließen alles nochmal von Hand von Steinen und Erde gereinigt und mit einem Besen die Bodenplatte abgekehrt.

Da der Bitumen eine Trocknungszeit von 1-3 Stunden hat, bei den aktuellen Temperaturen von ca. 30 Gard wahrscheinlich sogar noch wesentlich kürzer, musste ich soviel wie möglich vorbereiten, damit es nachher beim "bitumieren" reibungslos geht. Hier empfehlt sich übrigens eine zweite Person, ich musste mich alleine ganz schön abrackern, das wäre mit einer helfenden Hand sicherlich flüssiger gegangen.
Deshalb habe ich die Styrodurplatten alle in der Mitte geteilt, dazu habe ich mit der Stichsäge vorgeschnitten und den Rest mit etwas Gewalt abgebrochen. Mit Hand wäre das viel zu umständlich gewesen. Damit die Platten unten gut eingeführt werden konnten, habe ich diese zusätzlich an der Unterseitze mit der Stichsäge angeschrägt. Danach kam das Feintuning, indem ich jede Platte am vorgesehenen Platz eingepasst habe. Dabei habe ich die Ecken jeweils ausgespart (also das letzten Stück), denn das Maß wollte ich erst schneiden, wenn der Rest verklebt ist. Nun habe ich mir aus Kanthälzern noch 20-30 cm STücke geschnitten, um die Platten nach dem ankleben verkeilen bzw. hochdrücken zu können.
Als letztes habe ich nun das Kompriband im Abstand von ca. 4 cm an der Unterseite der Außenwand angebracht. Achtung, nachdem ich zwei Rollen vorab verklebt habe, habe ich leider feststellen müssen, dass das Kompriband sich extrem schnell ausgedehnt hat und somit die Platten kaum noch von unten dagegen passten. Im späteren Verlauf habe ich deshalb das Band erst direkt vor jeden Verkleben der Platte angebracht.

Nun war der Mittag schon fast vorbei und ich konnte endlich mit dem kleben beginnen.
Dazu habe ich das Bitumen 3-5 Minuten aufgerührt, dann die Hälfte des Pulvers beigemischt und nachdem dieses vermischt war den Rest beigefügt. Nun immer mit den zwei Maurerkellen die Platten gleichmäßig und vollflächig eingestrichen und sofort verklebt. 
Dazu habe ich mir immer die einzelne Platte von ihrem Platz geholt und vollfälächig Bitumen darauf angebracht. Diese dann entsprechend verklebt und mit Hilfe von Steinen und meinen kleinen Holzstücken nach oben gedrückt. Bei 30 Grad im Schatten hat das jedes Fitnessstudio ersetzt. Leider ist das Bitumen extrem schnell getrocknet, so dass ich nach 3/4 Seiten aufhören musste. Da es mittlerweile auf 20 Uhr zu ging, habe ich den Rest auf später verschoben. Zum Glück hatte ich ja noch einen zweiten Eimer Bitumen, wobei die (getrocknete) Bitumrestmenge wahrscheinlich für alle Seiten gelangt hätte. An den Ecken und bei Fugen, wo ich nicht ganz bündig gearbeitet habe, habe ich den angetrockneten Bitumen noch als Dichtmittel verwendet, so das nirgens noch etwas offen bleibt.

Jetzt schnell noch versuchen, die Arbeitsgeräte (Rührer, Kellen) halbwegs von Bitumen zu befreien, so dass die beim zweiten Anlauf zumindest noch einmal benutzt werden können.

Am kommenden Wochenende werde ich wahrscheinlich den Rest fertig stellen inkl. Noppenbahn.

Update vom 23.06.2018: hier geht es zum zweiten Tag der Dämmung, hat sich ein wenig verzögert.
alle Steine 10-20 cm vor der Perimeterdämmung/Boddenplatte musste ich teils von Hand entfernen.

Hier schaut es schon sehr gut aus, war dann auch alles gut zugänglich.

Hier war so ein wenig das erste Nadelöhr wegen den Kabeln, das Fallrohr hat eigentlich nicht gestört.

Rechts sieht man die lose Folie, die habe ich vorher noch mit Bitumen festgeklebt.

Meine Schneidewerkstatt 💪😀

Schon mal vorab angepasst, öfter musste ich noch kleine Steine wegmeißeln oder eben die Platte ein wenig bearbeiten...

Hier das Kompriband aus dem Baumarkt, war im Verhältnis fast das teuerste. Hat aber den Vorteil, das sich das sehr gut in der Fuge ausdehnt und man später nicht den unschönen Bauschaum hat, der ggf. sogar die Platte noch nach unten drückt.

Hier mal eine Untersicht. Hier sieht man das Kompriband, was sich sehr schnell ausgedehnt hat.

Platten liegen....

Hölzer liegen...

Die zweite Seite...


Hier die erste Seite...

8 Kommentare:

  1. Klasse dokumentiert! Dass Du hier noch die Muße hast, das step by step zu bebildern und hochzuladen, Respekt! Mir scheint, dass ja fast jeder Bauherr diesen Schritt selbst in die Hand nimmt. Bei uns kam die Frage gar nicht erst auf, da das bereits im Angebot enthalten war, weisst Du zufällig, welche Ersparnis damit einhergeht?

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  2. Hallo Knut Staat, Danke für Dein Kommentar! Bei Malervorbereitet musste man das auf jeden Fall selbst machen. Ist für mich auch ein wenig eine Selbstdokumentation. Davon abgesehen habe ich auch viel von anderen Foren und Blogs profitiert, weshalb ich damit etwas "zurückgeben" möchte. Meine mich zu erinnern, das bei Okal die Dämmung der Bodenplatte ca. 3.000 Euro Aufpreis gekostet hat. Habe an Material etwa 600 Euro ausgegeben, weshalb ich 2.400 Euro gespart habe. LG

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  3. Servus HERRbau, wirklich super Dokumentiert und hilft mir persönlich sehr weiter. Hab mich nun auch dazu entschlossen, die Dämmung der Bodenplatte selbst zu machen. Habe mir das ganze bei Okal anbieten lassen und würde mich 3600€ kosten. Gibts bei dem Dämmen sonst noch irgendwas zu beachten? Viele Grüße

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    1. Danke, schön wenn ich helfen konnte. Dämmung ist kein Hexenwerk, nur viel Arbeit und naütlrich ist gute Vorbereitung alles. 3.600 Euro ist ein Wort, bei wieviel laufenden Metern? Was ist noch zu beachten? Habe ja schon ein paar Tipps im Post geschrieben, mir fällt spontan nur ein, das entgegen anderer Aussagen auf Dübeln verzichten soll (manche dübenl die Platten ja noch in die Bodenplatte fest, das ist aber eine Kältebrücke und sollte mit ausreichend Bitumklebemasse und ordentlicher Keilung so kleben. Wichtig vieleicht noch, das die spätere Noppenbahn verkehrt herum angelegt werden sollte, also mit den Nobben nach außen. Normal macht man die ja immer zum Objekt hin, damit die Noppen zusätzlich nochmal eine Drainage machen, in dem Fall ist das aber subobtimal, da die Noppen die Dämmplatte nach unten ziehen könnten und außerdem dort dieser Effekt nicht benötigt wird. Es soll ja lediglich die Dämmplatte gegen das Erdreich/Schotter usw. geschützt werden.

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  4. Wurden die styrodur platten über die schwarze folie geklebt die teilweise beim Haus raus geht? Wäre es nicht besser die Noppenbahn mit den noppen zu den styrodur platten zu setzen, sodass sich hier kein Wasser sammelt oder wäre es sogar egal in welche Richtung man diese verlegt?

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    1. Hi, lies gerne mal meine Kommentierung direkt über Deiner Frage, da hatte ich das eigentlich schon fast beantwortet. Die Folie sollte an der Bodenplatte zuvor festgeklebt sein oder klebe sie mit Bitumen einfach fest. Darauf kommt dann die Dämmplatte. LG

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  5. Guten Morgen, wahrscheinlich eine doofe Frage, aber wie tief muss man den Voranstrich und auch die Dämmung kleben? Sind Bodenplatte und Dämmung ausreichend oder hast du auch noch einen Teil der Frostschürzen mitbearbeitet? Wie oft hast du den Voranstrich aufgetragen? Vielen Dank schonmal!

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    1. Hallo, doofe Fragen gibt es nicht ;)
      Voranstrich dient nur zum abbinden des Untergrunds, damit der Bitumanstrich dort später gut hält von daher muss da nichts mit Tiefe gemacht werden bzw. mehrfach aufgetragen werden. Und Frostschürze muss natürlich auch nicht gedämmt werden, das ist ja nur ein Fundament und gehört nicht zur Bodenplatte...

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